Ernährungstipps für gesunde Zähne

Die Ernährung spielt in vielerlei Hinsicht eine wesentliche Rolle für die Zahngesundheit. Nachfolgend möchten wir Ihnen die Zusammenhänge deutlich machen.

Der Mund

Für Bakterien ist die Mundhöhle ein prima Lebensraum. Besonders gerne siedeln sie sich in der Plaque an, die dem Zahnschmelz direkt aufliegt. Die Temperatur im Mund ist angenehm, die Feuchtigkeit optimal, und für "Futter" in Form von Zucker, Eiweißen und Vitaminen ist durch unsere Nahrung bestens gesorgt. Die Bakterien bauen Eiweißverbindungen in Schmelz und Dentin mit Hilfe Ihrer Enzyme ab. Wenn diese Bakterien Zucker "verdauen", entstehen organische Säuren. All dies kann den Zähnen gefährlich werden, indem Mineralien aus der Zahnstruktur herausgelöst werden. Die Struktur der Hartsubstanz lockert sich langsam und kann irgendwann einbrechen, so dass sich die Plaque in die Kavität ausbreiten kann. Speichel dient dabei als echter Zahnretter. Er spült und reinigt den Zahn  nicht nur, er neutralisiert auch Säure.

 

 

Kristallzucker und seine gefährlichen Alternativen

Mit dem Begriff  "Zucker" werden unterschiedliche Zuckerarten zusammengefasst. Besonders schädlich für die Zähne ist Kristallzucker, auch Saccharose genannt. Saccharose ist besonders leicht löslich und durchwandert die Plaque problemlos bis zur Schmelzoberfläche. Die Bakterien können diese Zuckerart schnell und direkt verbrauchen. Die heftige Säureattacke lässt dann nicht lange auf sich warten.

Wenn sich nun Honig statt Zucker oder Trockenfrüchte als Zwischenmahlzeit zu sich nehmen liegen Sie falsch. Nicht nur das diese Nahrungsmittel extrem zuckerhaltig sin. Sie " kleben" auch an den Zähnen und wirken dadurch noch intensiver. Zahntechnisch gesehen sind Trockenfrüchte also nicht viel besser als ein karamellgefüllter Schokoriegel. Manche Patienten achten darauf vermehrt Lebensmittel zu kaufen, die ausdrücklich als "nicht gezuckert" oder "ohne Zuckerzusatz" deklariert sind. Selbst dies kann eine Fehlentscheidung sein. Denn das deutsche Lebensmittelgesetz schreibt vor: "nicht gezuckert" heißt "saccharosefrei". Wenn Sie also ein "nicht gezuckertes" Lebensmittel kaufen, kann durchaus eine ganze Menge an Fructose oder Glukose enthalten sein.

 

Anti-Zucker-Tipps

  • Zuckerhaltige Lebensmittel so weit wie möglich vermeiden.
  • Je klebriger, desto schlimmer!
  • Auf versteckte Zucker achten.
  • Genussmittel mit dem Zahnmännchen bevorzugen.
  • Besser einmal eine richtige Süßigkeiten-Orgie mit anschließendem Putzen als dauerndes Naschen zwischendurch.

 

Sauer macht lustig

Zucker ist schädlich, weil über den Stoffwechsel der Bakterien Säuren entstehen. Säurehaltige Speisen hingegen wirken sich ganz ohne Bakterienhilfe negativ aus: Sie demineralisieren den Zahnschmelz, so dass er Schicht für Schicht flächig abgelöst wird. Diese Erosion kann sich bis ins Dentin auswirken. Säuren sind in der Nahrung verbreiteter als man denkt. Cola hat z.B. einen pH-Wert von 2,5 Orangensaft einen von 4. Damit ist Cola zwar "saurer" als Orangensaft. Aber der Saft enthält eine besonders große Menge an Fruchtsäuren und diese sind gegenüber der Speichelwirkung äußerst stabil (man spricht von einer hohen Pufferkapazität). Deswegen wirken beide Getränke trotz des pH-Unterschieds stark erosiv.

 

Tipp

Wenn Säuren das Milieu im Mund "kippen" lassen, wäre es ein Fehler, sofort zur Bürste zu greifen, denn der Zahnschmelz ist dann besonders empfindlich. Besser ist es ,den Mund mit Wasser zu spülen oder einen zahnschonenden Kaugummi zur Speichelanregung zu kauen, denn der Speichel setzt Reparaturmechanismen in Gang. Eine halbe Stunde später ist dann der richtige Zeitpunkt fürs Putzen.